Herzlich willkommen in meinem kleinen KI-VERSUM (KI-Universum). Ich heiße Rita, bin in NRW aufgewachsen und lebe schon mein halbes Leben im Norden. Ähnlich wie die Stadtmusikanten habe ich es zunächst nicht bis nach Bremen geschafft und habe viele Jahre "umzu" gelebt, bis ich 2009 nach Bremen-Findorff zog.
Die Sprache habe ich schnell gelernt und kann Begriffe wie "kaffeesieren" und "verklumfiedeln" verstehen und fehlerfrei aussprechen, auch wenn mir davon zunächst ganz brägenklöterig wurde. Spätestens nach der ersten Kohlfahrt war ich dann vollständig sozialisiert!
In meiner Ausbildung zur Druckvorlagenherstellerin bin ich ganz knapp am Bleisatz-Zeitalter vorbeigeschrammt. Aber was soll ich sagen: Zeiten ändern sich, Technologien auch. Und "zack" – kaum 30 Jahre später erstelle ich Bilder mit künstlicher Intelligenz!
Das fließt auch zunehmend in meine kreative Arbeit bei der aconium GmbH ein, wo ich seit 2019 in einem tollen Team alles mache, was ich gut kann und gerne mache: die ganze Gestaltungs-Palette von Print und Web bis zur interaktiven Powerpoint-Präsentation. Neben Midjourney ist PowerPoint zu einem meiner Lieblings-Tools geworden, besonders für Animationen (ja, ich weiß, dass das schräg ist!).
Im April 2023 wollte ich mir diese KI-Sachen mal ansehen um herauszufinden, ob KI mich demnächst ersetzen wird (wird sie nicht). Aus "nur mal Gucken" wurde schnell Leidenschaft, und seitdem erstelle ich Bilder mit Midjourney. Das ist eine Software, die Texteingaben in Bilder verwandelt. Man beschreibt ein Bild mit Worten und ergänzt die Beschreibung mit diversen Parametern. Diese Texteingabe nennt man "Prompt".
Das klingt nüchtern, ist aber unheimlich inspirierend, regt die Phantasie an und eröffnet mir völlig neue Möglichkeiten, mich künstlerisch auszudrücken und kreative Ideen umzusetzen.
Mein Übungsmotiv sind die Bremer Stadtmusikanten. Warum ausgerechnet die Stadtmusikanten? Es war einfach das erste Motiv, das mir in den Sinn kam, aber es hat überhaupt nicht funktioniert. Ich war frustriert und dachte, ich mache etwas falsch, habe mich durch Tutorials gewühlt, mich mit anderen Usern ausgetauscht und festgestellt: Midjourney kann es einfach (noch) nicht und bildet nie die richtigen vier Tiere ab. Meistens sind es drei oder fünf, gerne sind Ziegen und diverse Vögel dabei, manchmal verschmelzen sie auch zu seltsamen Fabelwesen.
Deshalb erzeuge ich jedes Tier in vielen kleinen Arbeitsschritten als Einzelbilder und füge sie dann mit Photoshop zusammen. Das ist manchmal sehr aufwändig, schult aber ungemein! Die Tiere reagieren nämlich unterschiedlich auf die Prompts. Bei manchen Motiven tausche ich im Prompt nur jeweils das Tier aus und bekomme konsistente Ergebnisse, die ich "nur" noch montieren muss. Das ist jedoch die Ausnahme. Eines der Tiere reagiert meistens anders als die anderen. Die Farben sind plötzlich anders, die Stimmung des Bildes, oder die Perspektive ist eigenwillig und nicht kompatibel. Meistens ist es der Esel, der Probleme macht, dicht gefolgt vom Hahn.
Natürlich gibt es ganz viele Textbefehle und andere Parameter, die das steuern sollen, aber in der Praxis gelingt das (noch) nicht immer. Dann muss ich kreative Wege finden, probiere sehr viel aus und prompte dadurch immer besser; schließlich möchte ich ein Prompt Engineer werden, wenn ich mal groß bin. :-)
Mehr Infos bei Klick auf die Bilder:
"Warum verkaufst du die Bilder nicht?", werde ich oft gefragt. "Mach doch Postkarten oder Kalender!" Die ließen sich bestimmt verkaufen, gar keine Frage! Aber sie fliegen nicht von allein in die Geschäfte. Man muss sie produzieren, ein Preismodell entwickeln, Klinken putzen, einen Workflow für die Nachbestellung parat haben, man braucht Verpackungsmaterial, muss die Ware zeitnah versenden oder persönlich ausliefern, Abrechnung, Steuererklärung ... und das alles neben einem fordernden Vollzeitjob.
Das Hauptargument ist jedoch: wann finde ich noch Zeit für das, was mir so großen Spaß macht: neue Bilder zu machen? In meiner freien Zeit möchte ich prompten und mich kreativ austoben, nicht Bestellungen bearbeiten, die Buchhaltung machen oder darüber nachdenken, welche Motive sich wohl gut verkaufen ließen.
Trotzdem fände ich es schade, wenn meine Bilder unbeachtet auf meiner Festplatte verstauben, also veröffentliche ich sie und stelle sie für die private Nutzung zum Download bereit. Inzwischen habe ich viele Rückmeldungen bekommen von Menschen, bei denen Motive im Wohnzimmer hängen, die sich daraus Postkarten basteln, sie als Bildschirmhintergrund nutzen oder in Präsentationen verwenden. Das ist toll!
Die meisten Menschen möchten und würden für die Bilder gerne etwas bezahlen, deshalb habe ich mich entschlossen, stattdessen um Spenden für die Bremer Tafel zu bitten.
Mit meinem Vollzeitjob bin ich ausgelastet. Meine freie Zeit fließt in neue Stadtmusikantenbilder und alles, was das Leben lebenswert macht. Gelegentlich spende ich Bilder für gemeinnützige
Organisationen, generiere Bilder gegen Spenden an die Bremer Tafel oder beantworte Fragen zu generativer KI.
Klassische Grafikaufträge (Logos, Layout etc.) nehme ich zur Zeit jedoch nicht an, aber damit seid ihr bei Hagen Schulze genau richtig: